Dietmar Hörnig

 

wurde 1946 im Erzgebirge geboren.

 

Der studierte Ökonom lebt seit 2021 in Breitungen. Bekannt wurde er durch seine Lesung auf einem Floß auf dem Suhler Herrenteich im Rahmen der 5. Suhler Lesenacht.

 

Er schrieb vier Bücher, darunter ein Kindebuch, ein Theaterstück für das Laientheater Birkenfeld/ Hildburghausen und eine Komödie für das Fresstheater in Chemnitz.

 

Seine literarische Liebe gilt der Satire und dem Humor.

 

Er ist Gründer der Suhler Kinderschreibwerkstatt, leitet die Kinderschreib –AG an der Regelschule in Breitungen und  eine Schreibwerkstatt für Erwachsene in Breitungen.

 

Erreichbar ist der Schriftsteller und Autor unter

E-Mail: d.hoernig@gmx.net

 

Einen kleinen Einblick in die schriftstellerische Tätigkeit von Dietmar Hörnig bekommen Sie in den folgenden drei Texten. 

 

Clara's Geheimnis
 
„ Opa, wollen wir in den Wald gehen? Ich muss dir etwas zeigen.“
„ Meinetwegen. Da bin ich aber gespannt. Was möchtest du mir denn zeigen?“, fragte ich interessiert zurück.  
„ Das ist ein Geheimnis. Du darfst aber nicht reden und musst ganz still sein, sonst ist es kein Geheimnis. Kommst du mit?“, wollte meine fast fünfjährige Enkeltochter Clara fordernd wissen und zog mich am Arm aus meinem Gartenstuhl. Bis zum Wald war es nicht weit. Ungezählte Male waren wir dort.  Auf dem Weg dahin versuchte ich mehrfach, ihr das Geheimnis zu entlocken. Vergeblich!
Am Waldrand angekommen, bat sie mich zu setzen. Ich suchte mir einen der breiteren Fichtenstämme aus, um mich halbwegs bequem anlehnen zu können. Clara setze sich daneben und schaute mich mit ernstem Blick an. Dann erhob sie ihren kleinen Zeigefinger und befahl mir im strengen Ton: „ Du musst jetzt 10 Minuten ganz ruhig sitzen bleiben und darfst nicht reden.“
„ Ja, und dann?“, bat ich neugierig um eine Antwort.
„ Du musst still sein und aufmerksam die Natur beobachten und mir dann sagen, was du gehört und gesehen hast. Du musst dich konzentrieren, sonst geht das nicht!“, lautete ihre Anweisung.
„ Und woher weiß ich, wenn die 10 Minuten vorbei sind?“, fragte ich ungläubig.
„ Na, wenn ich es dir sage“, war die knappe Antwort, die sie mit einem Finger vor meinem Mund verdeutlichte.
Was soll das werden, dachte ich mir. Was soll ich schon sehen und hören? Ich schaute über das weite Feld, das in der Ferne  wie ein ausgebreiteter Teppich vor den sanften Hügeln lag. Auf der rechten Seite konnte ich den langgezogenen Seitenarm des Sees erkennen. Mein Blick wanderte zurück auf die linke Seite, wo eine steil ansteigende Böschung die dahinterliegende Fernverkehrsstraße verdeckte. Ich fragte mich, was ich denn noch sehen soll?  Mir war klar, die 10 Minuten würden lange dauern. Da ich nichts entdeckte, was noch erwähnenswert wäre, widmete ich mich dem Hören. Ich schloss die Augen und vernahm die mehr oder minder lauten Geräusche der vorbeifahrenden Autos. Stimmt, auch vereinzeltes Vogelgezwitscher mischte sich in die Rollgeräusche. Mit geöffneten Augen hatte ich die lustigen Gesellen
gar nicht wahrgenommen. Ich schlug meine Augen wieder auf und mein kleiner Liebling schaute mich fragend an, hielt mir aber erneut ihren Finger vor dem Mund. Irgendwie war mir unwohl, was sollte ich sagen, wenn ich wieder Sprecherlaubnis bekam? Am Himmel zog ein Flieger in großer Höhe ein weißes Band hinter sich her. Das war`s. Eigentlich hatte ich doch alles gesehen. Wann endlich erlöst mich das Kind und gibt ihr Geheimnis preis? Gefühlte Ewigkeiten später erklang: „ Jetzt, darfst du reden. Und was hast du gesehen und gehört?“, wollte sie wissen.
„ Nun gut, also ich habe sicher das Gleiche gesehen und gehört wie du auch. Wie kommst du denn überhaupt auf eine solche Idee?“, fragte ich skeptisch.
„ Na, wir machen das oft in unserem Waldkindergarten. Wir sitzen am Waldrand und müssen uns merken, was wir beobachtet und gehört haben. Dann muss jeder von uns sagen, was er gehört und gesehen hat. Einmal habe ich sogar einen Fuchs entdeckt“, erklärte sie voller Stolz.
„ Schwindelst du auch nicht?“, fragte ich mit einem Lächeln.
„ Echt, den hab ich wirklich gesehen. Aber was hast du gesehen?“, fragte sie erwartungsvoll.
„ Also gut. Ich habe die Wiese, die Hügel, die Böschung, unseren gegangenen Weg und ein Flugzeug am Himmel gesehen. Ach ja,  und ich habe  Autos und Vogelstimmen gehört. Ja, das war es eigentlich“, antwortete ich erleichtert.
„ Mehr nicht?“, fragte Clara sichtlich enttäuscht.
„ Ja, was soll ich denn noch gesehen haben? Du bist jung, siehst und hörst natürlich besser als dein Opa. Aber ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass du viel mehr gesehen hast als ich.“
„Ach Opa, du hast nicht richtig hingesehen und hingehört. Wir haben im Kindergarten zuerst auch nicht alles gesehen und bemerkt. Ist aber nicht so schlimm. Soll ich dir mal verraten, was ich gesehen und gehört habe und du nicht?“, wollte sie siegessicher wissen.
Ich nickte zustimmend und war gespannt.
Plötzlich erhob sie sich, ging über den Feldweg hinüber auf die Wiese und pflückte Blumen. Was macht sie denn, überlegte ich. Sie hat aber schnell vergessen, mir ihr Geheimnis anzuvertrauen.
Die Blümchen vor sich haltend kam sie auf mich zu und zeigte das bunte Sträußchen.
„ Da wird sich deine Mama aber freuen, dass du ihr Blumen gepflückt hast“, sagte ich begeistert.
„ Opa, die Blumen sind für dich. Du hast sie ja nicht gesehen. Dabei ist die ganze Wiese voller Blumen.  Vielleicht ist deine Brille kaputt?  Oder du hast die Blumen, die Schmetterlinge und die Bienen auch gesehen, nur vergessen, mir zu sagen, dass du sie gesehen hast. Oma sagt auch, dass du viel vergisst. Stimmt`s?“ Sie lachte und reichte mir die Blumen. Vielleicht wollte sie mich auch ein wenig trösten, denn ich schaute ziemlich verlegen drein.
Ich wollte ihr gerade antworten, da bückte sich Clara und erfasste mutig mit Daumen und Zeigefinger einen Regenwurm, den ich an dieser Stelle nie vermutet hätte, hielt ihn mir vors Gesicht und sagte: „ Der war direkt vor deinem Füssen und du hast ihn übersehen. Du brauchst wirklich eine neue Brille.“
Ich war sprachlos. Clara hatte Recht.  Die wunderschönen Blumen, die bunten Schmetterlinge und vieles mehr hatte ich natürlich gesehen, aber alles als normal, als selbstverständlich befunden und mich nur auf die großen Dinge konzentriert. Ich fragte mich, ob mir der Blick für die eigentlichen Schönheiten der Natur verloren gegangen war? Betrachtete ich die Welt nur oberflächlich, großzügig? Hatte ich verlernt, mich über die kleinen, teils unscheinbaren Selbstverständlichkeiten zu freuen? Ein kleines Mädchen musste mich erst daran erinnern, dass ich das Bewundernswerte des Alltäglichen nicht als selbstverständlich hinnehmen darf und mich mit Dankbarkeit daran erfreuen sollte. Die Welt mit dem Blick eines Kindes zu sehen, war das ihr unausgesprochenes Geheimnis? Hatte ich vergessen, dass den kleinen Dingen des Lebens jener Zauber innewohnt? Nein, das hatte ich gewiss nicht, aber ich ging leichtfertig damit um. Das musste ich ändern. Selbstverständlichkeit umtauschen in Dankbarkeit, so einfach und doch so schwer?! Ich spürte für einen Moment, wie meine Augen feucht wurden.
„ Opa, weinst du?“, fragte Clara erschrocken und besorgt.
„ Nein mein Liebling. Weißt du, das ungewohnte lange Hinschauen sind Opas Augen nicht gewöhnt.  Aber ich werde mir eine neue Brille anschaffen. Versprochen! Leider gibt es die bei keinem Optiker“, beruhigte ich sie mit einem Lächeln.
Dann machten wir uns auf den Weg nach Hause. Clara schenkte ihrer Mama die Blümchen mit Freude und Stolz. Meine Tochter nahm meinen Liebling in ihre Arme und küsste sie. An mich gerichtet, stellte sie die Frage: „ Und, was habt ihr schönes gemacht?“
Clara gab mir ein Zeichen nichts zu erzählen und sagte mit einem Lächeln: „ Das ist unser Geheimnis“  

 

 

Großes Orchester Deutschland  
                                   
 
Das einst weltweit anerkannte Große Orchester Deutschland hat an Ruhm und Bewunderung verloren. Es wird teils sogar belächelt. Wen wundert´s, wenn es dem Orchester unter Leitung ihres Chefdirigenten nur selten gelingt, ein Stück ohne Misstöne, Disharmonien und Dissonanzen über die Bühne zu bringen? Früher, da haben die Leute Beifall gespendet. Und heute? Ganz gleich, ob heute das gesamte Orchester spielt,  oder ob nur Solopartien bzw. Orchestergruppen erklingen, statt Beifall schütteln die Zuhörer nur noch die Köpfe und Buh – Rufe hallen durchs Land. Meist sind es Verwandte oder Sympathisanten, die sich zu einem mehr oder minder starken Applaus durchringen können. Das einst verwöhnte Publikum klatscht höchst selten. Warum auch?
 
Selbst dem nicht vertrauten Zuhörer und vom Wohlklang der Musik verwöhnten Publikum bereiten die Misstöne der alpinen Blechbläser in ihren Sepplhosen und Dirndln wenig Freude. Für Freunde des Schuhplattlers sicher ein Genuss. Soll´n sie doch auf der Wies´n spielen. Da gibt es genügend Zuhörer, die sich auch ins musikalische Koma saufen. Es sind aber nicht nur die Trachtenmusiker, die Unruhe ins Orchester bringen. Von der Bläsergruppe hört man häufiger den Wunsch, Marschmusik  spielen zu dürfen. Der große Zapfenstreich soll weltweit erklingen, wenngleich sich die Instrumente in einem teils erbärmlichen Zustand befinden. Das ist der Grund, warum kaum eines der Instrumente den richtigen Ton trifft. Und die, die noch funktionieren werden großzügig verschenkt oder verscherbelt. Möglicherweise sind die Forderungen der Militärmusik- Liebhaber, stur stracks immer ran Marschmusik zu spielen, ein Grund für die Disharmonien im Spiel des Orchesters. Marschmusik im Ausland, das fordern sogar die Flöten und Blockflöten. Sie verzichten neuerdings darauf, den Marschmusikern die Flötentöne beizubringen.
Selbst wenn sich die Pfeifen mit den Harfen und Klarinetten zusammenschließen, die Misstöne bleiben unüberhörbar. Die selbstverliebte Konzertmeisterin tingelt mit ihrer Kinderrassel rund um die Welt, in der Hoffnung, dass das deutsche Sinfonieorchester auf internationalen Bühnen mehr Auftritte bekommt. Gesponsert werden die Auftritte vom Orchester selbst.  
 
Dem verwöhnten Zuhörer ist nicht entgangen, dass die Anzahl der Querflöten deutlich geringer geworden ist, weil diese sich plötzlich für die Blockflöte entschieden. Von den restlichen Pfeifen ist kaum noch etwas zu hören. Gut, ab und zu sind angenehmere Töne im Klangkörper zu vernehmen. Dann keimt so etwas wie unbegründete Hoffnung auf.
 
Und sollte es dem Orchester in bestimmten Passagen tatsächlich gelingen, harmonische Töne zustande zu bringen, dann spielen plötzlich die Kontrabässe und Fagotte nach Belieben auf und sorgen für noch größere Disharmonien und bringen obendrein das ganze Orchester aus dem Takt, falls sie nicht gerade unter lautem Protest den Saal verlassen.
 
Aus gut unterrichteten Künstlerkreisen ist zu hören, dass sich der Chefdirigent und die Konzertmeister häufiger, sogar heimlich hinter verschlossenen Türen treffen, um einerseits wieder Harmonie und Wohlklang zu erzielen und um andererseits das Konzept für einen neuen Spielplan bei wechselnden Besetzungen zu beraten. Bei diesen Zusammenkünften habe man die Ursachen für die orchestrale Misere ausgewertet und erkannt. Sie lägen nicht primär im Orchester selbst, sondern wären vordergründig beim verständnislosen Publikum zu finden, das offensichtlich über wenig Liebe zu dieser Art Musik verfügen würde. Jeder Kenner der Musik weiß, in einem Orchester muss das Verhältnis der einzelnen Instrumente stimmen. Zu viele Pfeifen erzeugen genauso wenig den gewünschten Klang, wie zu viele Blas – oder Schlaginstrumente.
 
Alle Dirigenten hatten in der Vergangenheit eine Partitur vor sich auf dem Pult liegen dirigierten mit dem Rücken zum Publikum. Heute scheint es umgedreht, der Dirigent wendet dem Orchester seinen Rücken zu und versucht emotionslos dem Publikum scheinbar eine Gebrauchsanleitung vorzulesen, ohne auf die Partitur zu blicken. Unverständlich ist dem Publikum, warum im Orchester die Instrumente öfter gewechselt werden. Es scheint sinnvoll, wenn sie alle erstmal das eigene Instrument beherrschen lernen würden, bevor die andere traktieren. Vielleicht sollten sich alle Mitglieder des Orchesters geschlossen in die Deutsche Staatsoper begeben, um gemeinsam Beethovens 9. Sinfonie mit Schillers Schlusschor: „Ode an die Freude“ zu hören. Die einzelnen Orchestergruppen könnten dann vereint einstimmen: „ Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein…“ Ich sehe schon die Freudentränen in den Gesichtern. Aber so wie es aussieht, haben sie sich für Beethovens 5. Sinfonie, die Schicksalssinfonie, entschieden.

 

Lied am Abend

 

Wenn der Amsel frohe Weise

durch der Bäume Wipfel geht,

klingt der Buchfink eher leise

von des Nachbarn Zaunstaket.

Träumend lausch ich hingegeben,

nehm ihr Lied mit in die Nacht.

Melodien erfüllt wie mein Leben,

manchmal laut dann wieder sacht.

Leis hör ich noch in der Ferne

zwitschernd einen Lerchenchor.

Am Himmel steh`n die ersten Sterne,

stille Schönheit tritt hervor.

 

 

In Geist, Herz und Seele liebevoll verbunden

Ich heiße dich herzlich willkommen, und lade dich ein, unser Wegbegleiter zu sein.
Vor kurzer Zeit durfte ich Marion kennenlernen, nachdem sie durch meinen Flyer auf mein Buch und meine Internetseite auf mich aufmerksam wurde. Wir trafen uns kurz darauf auf einen Spaziergang und einen Kaffee. Sehr schnell spürten wir eine Vertrautheit wie bei geistigen Schwestern, die sich nun endlich gefunden haben, ausgiebig über die Liebe zu sprechen  und sich über viele Erkenntnisse und Gefühlserlebnisse auszutauschen. Wir sprachen stundenlang über viele Lebensthemen und bereicherten uns gegenseitig mit der Lebenserfahrung des anderen sowie mit ganz neuen Erkenntnissen. Im Gegensatz zu den sonst eher pessimistischen, trüben bis hin zu antideutschen Parolen in den Medien, konnten wir uns gegenseitig Licht und Kraft durch unsere ganz individuellen Stärken schenken. Da wir diesen Moment für uns als sehr bereichernd empfanden und uns gegenseitig darin bestätigten, auf dem richtigen Weg zu sein, beschlossen wir, solche Momente auch unseren Mitmenschen zu schenken, um eine immer größere Einheit von Philanthropen, Pazifisten und Humanisten zu bilden. Es liegt uns am Herzen, im Namen der Liebe der Dunkelheit, Finsternis und Trübseligkeit die Stirn zu bieten. Das Heilmittel ist die Liebe als stärkste Kraft des Universums, die unsere Seelen heilen und schützen kann, sofern wir es zulassen und wollen. Mit dieser Intention möchten wir uns gegenseitig in unserem Wirken unterstützen und euch dazu einladen, euch ebenfalls mit uns zu verbinden. Wir würden uns über viele neue Kontakte und gute Gespräche freuen.
Zunächst möchte ich euch Marion gerne in einem Interview vorstellen.

 

 

Interview mit Marion Serbser

 

1. Wie hast du deine künstlerische Leidenschaft für Sprache und das Schreiben entdeckt?

 

Zuerst kam die Kreativität und dann das Schreiben. Beides gehört für mich untrennbar zusammen, wie bei Hermann Hesse. Als Kind habe ich immer gerne gezeichnet, gemalt und handwerkliche Dinge erlernt, wie das Häkeln, Stricken, Makramé. So war es mir einfach eine Freude, meine Freizeit mit Kreativität auszufüllen. „Entdeckt“ hat mich meine Wickersdorfer Kunstlehrerin, Frau Urban, die mich dann in den Kunstzirkel einlud und wir uns neben dem künstlerischen Schaffen austauschen und wertvolle Zeit miteinander verbrachten. Dem folgten dann die Ausbildung zur Kerammalerin als Porzellanmalerin. Hier erlernte ich Pinseltechniken und den Umgang mit Pigmenten und Ölen, wie man Flächen anlegt, Gesichter malt, mit der Feder umgeht usw. Mein zweiter Beruf als Mediengestalterin bereicherte dann ebenso meine Kenntnisse über Gestaltungsmöglichkeiten, die ich dann mit meiner Medienagentur fünf Jahre lang auslebte. Die hohe Schule kam dann erst mit dem Studium zur Kunstlehrerin, natürlich drei Niveaustufen höher. Das Schreiben begann mit den unzähligen Prüfungsarbeiten an der Uni Erfurt, ganz besonders im Fach Evangelische Religionslehre. Hier musste ich mich als Heidenkind mit ziemlich vielen unklaren Aspekten und natürlich mit mir auseinander setzen. Das vorgegebene Anschauungsbild entsprach nicht meinen Erkenntnissen und schon gar nicht meinem Herzen. Da konnte ich mir Mühe geben, wie ich wollte. Überall schauten mich Widersprüche an, bis ich die Liebe fand und ich mich für das schöne Schreiben entschied. Die Kurzromane „Die Hand der Fatima“ und „Reise des Lebens - Über die Brücken von Rom“ unter dem Pseudonym Marie Ann Heart waren der Anfang. Ich empfand diese Schreibprojekte als etwas Wunderbares, etwas Befreiendes und durch das viele Recherchieren auch Lehrreiches. So konnte ich an Orte und in Zeiten verreisen, die ich mir sehr real vorstellen konnten. Mit der Coronapandemie kam dann das erste Kinderbuch „Lichtfreunde der Kinder“. Zu diesem Zeitpunkt erwachte mein spirituelles Wesen, das bis dahin ziemlich tief schlief. Ich entdeckte dann so viele Zusammenhänge und auch die Weisheit, dass sich alles gute Leben in der Liebe gründet. So entschloss ich mich, so etwas wie eine Liebesbotschafterin zu werden. Mit dem Liebesstrom verbunden, kam dann vor einem halben Jahr die Einladung, meine Gedichte zu veröffentlichen, die ich gelegentlich schrieb. Aus einem Gedichtband sind schließlich drei geworden. Zwei stehen kurz vor der Fertigstellung.

 

2. Schreibst du, um deiner Fantasie freien Lauf zu lassen, mit der Intention deine Lebenserfahrung und -erkenntnisse weiterzugeben oder eher um einer Vision zu folgen?

 

Beides. In allen Werken schwingt die Freude an schönen, fantastischen, magischen Augenblicken hinein. Diese verbinde ich dann auch gerne mit den Weisheiten der Liebe, die mich nach wie vor immer wieder Neues lehrt. Das integriere ich in mein Leben und studiere dann die Wirkung auf mich und meine Mitmenschen. Es ist ein Prozess. Doch ich fühle mich auch als Lichtbringerin und Liebesbotschafterin berufen, die Menschen vereinen möchte und den Wert jedes Einzelnen erhöhen möchte. Wenn es mir gelingt, wieder einer Seele das Herz zu öffnen, ich in leuchtende Augen blicken darf, dann singen in mir die Engel und es breitet sich eine große Freude in mir aus. Kein Wunder, dass mich dieses Schreiben so glücklich macht.

 

3. Was macht ein liebevolles Leben für dich aus?

 

Alles. Ein liebevolles Leben ist für mich das einzig anstrebenswerte. Das Leben ist viel zu kostbar, um es mit unlichten Dingen zu füllen. Mit meinem Wissen über die kosmischen Gesetze kann ich nun auch so einiges umlenken. Doch da sitze ich auch noch auf der Schulbank und erprobe immer wieder neues Wissen. Doch wenn wieder etwas funktioniert hat, dann freue ich mich unendlich. Es ist einfach so magisch und unglaublich schön.

 

4. Findest du, dass anderen Menschen die Liebe ebenso wichtig ist wie dir selbst?

 

Auf jeden Fall. Da würde ich dich, liebe Peggy, gleich einmal benennen. Dein Buch „Der unsichtbare Feind“ spricht mir aus der Seele. Ich bin auch überzeugt, dass es sehr viele Liebesboten gibt, denen es ein Bedürfnis ist, nur noch aus dem reinen Herzen heraus zu agieren. Ich kenne da schon einige und weiß, dass sich immer mehr Herzmenschen zusammen finden werden und auf eine lichtvolle Entdeckungsreise in ihr Inneres gehen, das dann ins Äußere tritt und sichtbar wird.

 

5. Wem würdest du zuerst all deine Liebe bedingungslos schenken?

 

Mir. Das ist die Voraussetzung dafür, diese bedingungslose Liebe auch jedem anderen Menschen schenken zu können. Sobald man mit sich im Reinen ist, kann man jedem alles vergeben und es loslassen, den wahren Funken im anderen sehen und sich an allem Schönen erfreuen.

 

6. Was bräuchte unsere Welt deiner Meinung nach, um uns ein friedvolleres und liebevolleres Dasein zu ermöglichen?

 

Freiheit durch Liebe. Die Freiheitsliebe ist der Anfang für ein friedvolles Leben. Freiheit von Egoismus, Überheblichkeit, Ausbeutung und Ungerechtigkeiten bringt automatisch einen höheren Lebensstandart und führt uns in die Einheit. Dazu braucht es den Mut, die Bestrafungsangst abzulegen, sich von ihr loszusagen und den Willen aufzubringen, sich dem Guten, dem Wohlwollenden für die Menschheit anzuschließen und das absolut bedingungslos. Wenn wir Menschen es nicht schaffen, den Liebesaspekt unserer Herzen als Trumpf nach außen zu tragen, dann werden wir untergehen, dann werden wir sehr bald von der KI und ihren Schöpfern totalüberwacht wie Marionetten, die keinen eigenen Willen mehr haben dürfen. Wir sollten uns alle bewusst werden, dass wir an einer Klippe stehen und sich jeder entscheiden muss, ob er abstürzen will oder nicht.

 

7. Glaubst du, die Liebe stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen, wenn ja welche?

 

Selbstverständlich. Beispielsweise für all dieses Szenario Verständnis aufzubringen. Man muss es wirklich wollen, auch aus widerwärtigen, traurigen Erlebnissen das Positive, einen Lerneffekt, heraus zu ziehen. Ja, man muss sich immer wieder die richtigen Fragen stellen und dann im Namen der Liebe agieren. Jeder dürstet nach Wertschätzung, Anerkennung, Verständnis und Zuwendung. Sobald wir beginnen, Dinge und Menschen nicht mehr zu verurteilen, sondern alles in Liebe zu verwandeln, dann kommen wir als Menschheit voran. Ich könnte da noch Unterstützung gebrauchen. Mit diesem Liebesverhalten können wir wahrlich die Welt verändern und das in relativ kurzer Zeit. Je mehr Menschen mitmachen, umso schneller zeigt sich dies im äußeren Sichtbaren.

 

8. Was wünschst du dir für die Kinder unserer Zeit?

 

Ganz viel Liebe, innere Stärke und Freiheit. Dass sie vom Drang geleitet sind, sich ausleben zu können, die Welt zu entdecken und besser zu machen. Dass sie aktiv dabei sein wollen, die Menschheit zu einen und ihren Beitrag zum Weltfrieden zu leisten. Dass sie die Welt umkrempeln in eine Erde mit einem menschenfreundlichen Gesicht und sich dabei nicht von Profitjägern verführen lassen, wie die Klimaaktivisten. Alles Erschwerende darf gehen. Die Wahrheit muss entdeckt und verbreitet werden. Die Wahrheitsliebe ist besonders für einen jungen Menschen prägend, denn so kann auch Gerechtigkeit entstehen. Alles Freiheitbringende darf kommen im freundlichen, wertschätzenden Miteinander.

 

9. Welche Möglichkeiten neben dem Schreiben nutzt du noch, um deinen Empfindungen und Gedanken Ausdruck zu verleihen?

 

Ich lebe meine Lebenshaltung - ganz privat und auch in meiner Tätigkeit als Lehrerin, jeden Tag und gerne immer wieder. Der Austausch mit Freunden, KollegInnen und überhaupt allen Menschen ist da ganz wichtig, so auch im kreativen Tun.

 

10. Welche Vorbilder hast du und welche Literatur hat dich als Mensch geprägt?

 

Mein großes Vorbild ist Jesus Christus und alle Freiheitskämpfer wie Mahatma Gandhi oder Nelson Mandela. Die Frohe Botschaft ist gewissermaßen mein Herzensprojekt. Auch wenn es voll von richtig schlimmen Lügen und Verschleierungen ist, so ist das Wesentliche der Liebeslehre Jesu Christi immer noch aufspürbar - Das Gebot der Nächstenliebe, Die Goldene Regel, Gleichnisse und jede Menge Verhaltensempfehlungen für die Einheit und ein liebevolles Miteinander. In meinem neuen Schreibprojekt werde ich mich mit dieser Schrift auseinander setzen. Selbstverständlich habe ich auch spirituelle Vorbilder wie den Dalai Lama oder Konfuzius. Auch die Weisheiten der Naturvölker haben mich geprägt. Als Literatur kann ich alle Werke des Lichtweltverlags empfehlen, ganz besonders die Jesus-Biografie. Auch von den Humanisten, wie Kant und Hegel, Erich Fromm und Gunnar Kaiser können wir viel lernen. Meine Literaturliste ist wirklich sehr lang. Meine Empfehlung ist es, sich eine Frage zu einer Thematik zu stellen und es wird sich das richtige Buch automatisch finden. Das Herz sagt es dem Suchenden.

 

11. Wie würdest du den Sinn deines Lebens beschreiben?

 

Liebe. Der Sinn meines Lebens ist, das zu sein, was ich bin. Liebe. Dazu gehört auch die Liebe am Wissen und alles, für mein höchstes Wohl und das meiner Mitmenschen zu tun. Die Wahrheit und die Liebe zu verbreiten, ist ebenso ein Sinnbereich, der mich sehr erfüllt. Die Pazifistin aus der Liebe heraus zu leben, macht mich unbeschwert und reich. Hinzu kommt der Ausdruck in allen kreativen Bereichen und auch hier immer wieder Neues zu entdecken, in Austausch mit wunderbaren Menschen zu kommen. Freundschaften immer wieder zu erneuern, zu vertiefen und zu leben, gemeinsam die Welt zu erobern, wandern zu gehen, Neues zu entdecken, gemeinsam agieren - ist auch immer wieder so wunderbar. Da kommt in vielen Momenten der Himmel auf die Erde. Das Kommunizieren ist mir überhaupt sehr wichtig. Es katapultiert mich energetisch immer wieder auf eine Liebeswolke und ich kann jedem nur empfehlen, das schöne Reden wieder zu starten. Wenn wir uns gegenseitig zuhören und neue Impulse schenken, öffnen wir unsere Herzen. Dann strömen ungeahnte Lichtenergien aus unseren Herzen, die uns in die Einheit führen. Dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich schön. Natürlich reise ich auch sehr gerne und entdecke wieder einen wunderbaren deutschen Ort oder auch ein anderes Land. Reisen bildet und da ich gerne lerne, ist auch dies ein sinnerfülltes Sein. Nicht zu vergessen ist natürlich der Sinn meines Lebensauftrags, zu lehren. Jeder Mensch sollte seinen Lebensauftrag kennen, denn dieser Auftrag bildet den größten Sinnanteil, um sich optimal entfalten zu können.

 

Wenn ihr mehr zu Marion, ihren Werken und ihrem Wirken erfahren wollt, dann besucht sie auf:

https://marion-serbser.com/

Engelsdorfer Verlag

Seitenzahl: 98 

Ersterscheinung: 01.2022

ISBN: 978-3-96940-739-4

Einband: Hardcover